Nach monatelangem Hin und Her soll es nach den Osterfeiertagen endlich soweit sein: Wir Hausärzte dürfen unsere Patienten gegen das Coronavirus impfen und müssen diese Tätigkeit nicht länger der katastrophalen Organisation von Bund und Ländern überlassen. Wer die Ereignisse rund um die Corona-Pandemie aufmerksam verfolgt hat weiß natürlich, dass es wie immer nicht ohne ein paar Einschränkungen und Besonderheiten ablaufen wird.
Wie die Impfungen nach derzeitigem Kenntnisstand in der Praxis ablaufen, können Sie der folgenden Übersicht entnehmen:
Wann starten die Corona-Impfungen in der Praxis?
Wenn alles klappt, werden wir am Mittwoch nach Ostern die erste Impfstofflieferung erhalten und dann am Folgetag mit den Impfungen beginnen.
Kann sich jede/r sofort impfen lassen?
Leider nein. Der Grund: Die Menge der Impfstoffe, die an die Arztpraxen ausgeliefert werden kann, wird von der Politik bestimmt und diese wünscht, dass weiterhin zunächst die Impfzentren primär beliefert werden. Das hat zur Folge, dass zumindest zu Beginn der Hausarztimpfungen pro Woche und Praxis nur ca. 20 (!) Impfdosen zur Verfügung stehen. Dies deckt natürlich bei weitem nicht die Nachfrage, so dass wir gezwungen sind, uns streng an die schon bisher geltenden Priorisierungsregeln zu halten und erst all jene zu impfen, die auf dieser Liste ganz oben stehen.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass es wegen der begrenzten Lagerfähigkeit der Impfstoffe regelmäßig vorkommt, dass wir am Ende der Woche übriggebliebene Impfdosen zur Verfügung haben, die wir spontan jenen Interessenten verabreichen können, die sich vorher bei uns registriert haben. Lassen Sie sich also schon jetzt in unsere Liste eintragen, auch wenn sie nicht zu den Gruppen mit erhöhter Impfpriorität gehören; somit erhalten Sie die Möglichkeit, kurzfristig geimpft zu werden.
Im Laufe der Zeit soll die den Arztpraxen zugeteilte Impfstoffmenge erhöht werden. Sollte dieses Versprechen eingehalten werden, können natürlich auch mehr Patienten geimpft werden. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Sachen AstraZeneca-Impfstoff schätze ich die in Aussicht gestellte Erhöhung des Kontingents in nächster Zeit aber eher als unwahrscheinlich ein.
Wie komme ich an meine Impfung?
Um eine Impfung zu erhalten, müssen Sie sich bei uns registrieren lassen. Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffes und ihrer persönlichen Priorität gemäß der Impfverordnung erhalten Sie dann einen Termin zur Durchführung der Impfung. Aufgrund der geringen Impfstoffmengen ist eine spontane Impfung zunächst leider ausgeschlossen. Sollte sich die Liefersituation im Laufe der Zeit entspannen, werden wir versuchen, stets Impftoffe vorrätig zu haben, um auch kurzentschlossene Patienten impfen zu können, wobei die kurze Haltbarkeit ausgelieferter Impfdosen derzeit noch ein Hindernis bei der Bevorratung darstellt. Mit der Einführung weiterer Impfstoffe kann sich diese Situation jedoch zugunsten der Patienten ändern.
Hinweis: Eine Online-Buchung ist für die Corona-Impfung nicht möglich!
Welcher Impfstoff wird verwendet?
Voraussichtlich wird uns zunächst der Impfstoff von Biontech/Pfizer geliefert. Dieser ist Stand heute (01.04.2021) für alle Menschen ab 18 Jahren zugelassen.
Kann ich mir den Impfstoff aussuchen?
Nein. Kurz gesagt: Wir müssen mit dem arbeiten, was uns an die Hand gegeben wird. Einschränkungen bei der Zulassung sind derzeit beim Impfstoff von AstraZeneca zu beachten, allerdings wird dieser voraussichtlich zunächst ohnehin nicht an die Praxen geliefert.
Wann ist die zweite Impfung fällig?
Der Zeitpunkt der Zweitimpfung ist vom Impfstoff und ggf. zum jeweiligen Zeitpunkt neuen Erkenntnissen und Empfehlungen abhängig. Wir werden Sie bei der Impfung über den Termin der Zweitimpfung informieren.
Führen Sie die Zweitimpfung durch, wenn ich die Erstimpfung im Zentrum erhalten habe?
Nein. Haben Sie Ihre erste Dosis im Impfzentrum erhalten, ist dieses auch für die Verabreichung der zweiten Impfung zuständig.
Wie läuft das Impfen ab?
Der Ablauf unterscheidet sich nicht von anderen Impfungen: Sie müssen sich am Tag der Impfung gesund fühlen und keine Zeichen eines Infekts aufweisen. An die Injektion schließt sich eine fünfzehnminütige Wartezeit an, die Sie jedoch auch außerhalb der Praxis (z. B. in Ihrem Auto) verbringen können. Wenn in dieser Zeit keine Zeichen einer allergischen Reaktion auftreten, können Sie nach Hause gehen.
Kurze Zeit nach dem Verabreichen des Impfstoffs kann es – wie bei jeder Impfung – zu leichten Beschwerden wie bei einem beginnenden Infekt oder zu Muskelschmerzen an der Einstichstelle kommen. Dies ist keine unerwünschte Nebenwirkung, sondern die natürliche Reaktion des Körpers und ein Zeichen, dass das Immunsystem auf die Impfung reagiert. Wenn Sie nach der Impfung keine Beschwerden haben, heißt das jedoch nicht, dass sie bei Ihnen nicht wirkt – die körperlichen Reaktionen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch mitunter deutlich.
