Was auch heutzutage noch passieren kann, wenn die Bevölkerung nicht in großem Umfang gegen durch Impfungen leicht vermeidbare Infektionskrankheiten geschützt ist, zeigt die aktuelle Masernepidemie im pazifischen Inselstaat Samoa. Von den knapp 200.000 Einwohnern waren bisher nur etwa 15 % geimpft, somit bestand nicht nur kein ausreichender Schutz der jeweiligen Individuen, es gab auch keinen sogenannten Herdenschutz, von dem man spricht, wenn wenigstens so viele Menschen geimpft sind, dass der Ausbruch einer Epidemie unwahrscheinlich wird (hierfür ist ein Impfanteil von 95 % nötig!). In Samoa sind bis Anfang Dezember 2019 mehr als 60 Menschen – die meisten davon Kinder! – gestorben und über 4.000 erkrankt.
Auch weltweit steigt die Zahl der Masernopfer seit einiger Zeit wieder: 2018 starben laut WHO (hier geht es zu den WHO-Seiten über Masern, englisch) etwa 140.000 Menschen weltweit an Masern, mehr als 10 % mehr als im Vorjahr. Die zunehmende und völlig unbegründete Skepsis gegenüber den Standardimpfungen in den Industrienationen dürfte einen nicht unwesentlichen Beitrag zu dieser traurigen Entwicklung geleistet haben.